Gegen Rechtsextremismus - für Demokratie!

Sport ist offen für alle – für alle fairen Sportlerinnen und Sportler!

Wenn Fair Play ernst gemeint und gelebt wird, finden Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung keinen Platz im Sportverein. Vielmehr stehen Respekt, Miteinander, Anerkennung, Beteiligung und Demokratie ganz oben auf der Agenda.

Eine deutliche Positionierung gegen Rechtsextremismus unterstützt das Fair Play im Sportverein. Prävention ist die Stärke der Vereine und das sollte für alle sichtbar sein. Im Schulterschluss mit der Gemeinde, der Region und dem Kreis entsteht ein starkes Bündnis, das kreativ ist und sich gegenseitig unterstützt.


Rechtsextremismus im Sport - Fallberatung

Sport wird immer häufiger nicht nur als Spiegelbild, sondern als Brennglas der Gesellschaft bezeichnet. Wenngleich Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus im Sport nicht dominant sind, stellen sie doch einige Vereine, Sportkreise und Verbände vor echte Herausforderungen.

Einige Beispiele aus Hessen:

  • Ein Torwart läuft mit der Trikot-Nummer „88“ auf
    („88“ steht als Symbol für jeweils den 8. Buchstaben des Alphabets „H“ und bedeutet „Heil Hitler“)
  • Ein NPD-Funktionär verklagt einen Verein bzgl. der Nichtaufnahme seines Sohnes (Fußball, F-Jugend)
  • Rechtsextremistische Fangesänge und –Kleidung (Fußball-Bezirksliga)
  • Ein hoher NPD-Funktionär (vorbestraft wg. Volksverhetzung) ist F-Jugendtrainer
  • Rassistische und antisemitische Konflikte sowie Gewalt im Amateur- und Jugendfußball
  • Junge erwachsene Vereinsmitglieder kommen aus der rechtsextremen regionalen Szene
  • Das Vereinsheim (Schützenhaus) wird von Rechtsextremen angemietet

Die Ziele von Prävention und Beratung:

  • Stärkung der Demokratie und einer Kultur der Anerkennung und Gleichwertigkeit in den Vereinen
  • Stärkung der Werte des Sports (Fair Play auf allen Ebenen)
  • Unterstützung bei der rassismuskritischen Öffnung der Vereine (Umsetzung „Sport für alle“, d. h. gleichberechtigte Teilhabe von allen, die in Deutschland leben, die Sport treiben und Sportvereine mitgestalten wollen)
  • Lokale Nachverfolgung von rechtsextremistischen und rechtspopulistischen Vorfällen im und um den Sport(-verein)
  • De-Eskalation und Nachbereitung von Konflikten mit rassistischem, antisemitischem und/oder rechtsextremistischem Hintergrund im Kontext kritischer Fußballspiele sowie bei Begegnungen in anderen Sportarten
  • Beratung von Vereinen, Sportkreisen und Verbänden zu den Themen Diskriminierung / Rechtsextremismus / Rassismus / Antisemitismus

Die Praxis:

  • Beratung von fünf bis zehn hessischen Vereinen/Sportkreisen pro Jahr
  • Beratungsinhalte:
    - Positionierung des Vereins
      (Werte: wofür stehen wir? Was wollen wir nicht in unserem Verein?)
    - Umgang mit NPD-Funktionären im Verein
    - Klärung der Frage „Ausschließen oder Integrieren?“
  • Instrumente:
    - Satzungsergänzung (Zweck/Grundsätze/Aufnahme/Ausschluss)
    - gemeinsame Erklärung gegen Rechtsextremismus
    - Vereins-Kodex
    - Demokratische Hallen- und Sportplatzordnung,
    - Mustermietvertrag für Vereinsgaststätten...
  • Durchführung von Schulungen, z.B. für Trainer*innen und Vereinsbetreuer*innen
  • Durchführung von Präventionsmaßnahmen bei Vereinen, Verbänden, Sportkreisen
  • Vorträge bei Veranstaltungen, Leitung von Workshops
  • Durchführung von Sportveranstaltungen mit entsprechendem Rahmenprogramm

Partner:


Jugendbeteiligung und Demokratieförderung

In Sportvereinen wird sich nicht nur sportlich betätigt, sondern auch Demokratie eingeübt. Sei es in der Sportgruppe bei der Auswahl der Übungen, in den Abteilungen bei der Gestaltung von gemeinsamen Festen und Turnieren oder im Gesamtvorstand bei der Entscheidung, welche Angebote der Verein bereitstellt. Hierbei stellt die Beteiligung von Jugendlichen und jungen Leuten für den Verein eine  besondere Chance dar. Um junge Leute für eine Mitgestaltung des Vereins zu begeistern, bedarf es jedoch neuer Wege der Partizipation – ohne eine sofortige Verpflichtung im Rahmen eines (Wahl-)Amtes.
Das Beteiligungsmodell „Juniorteam“ ist zum Einstieg ideal: Junge Leute zwischen 16 und 27 Jahren bilden ein Team und planen eigene (Vereins-)Projekte - ohne ein gewähltes Amt zu bekleiden. Sie werden hierbei von älteren Vereinsverantwortlichen unterstützt. Einige werden sich nach einem Projekt nicht weiter engagieren, aber die Erfahrung zeigt, dass die Mehrzahl der Jugendlichen über die „live“ erlebte Mitgestaltung, Demokratie und Anerkennung bleibt und perspektivisch vielleicht sogar für ein Amt zur Verfügung steht. Das Gute am Modell Juniorteam: Jede und jeder kann mitmachen – auch Nichtvereinsmitglieder!


Das Juniorteam der Sportjugend Hessen geht mit gutem Beispiel voran. Vereine, die Juniorteams gründen und Projekte durchführen wollen, können von der Sportjugend Hessen unterstützt werden: Förderkatalog