Projekt Sport und Sprache
psychomotorische Sprach- und Bewegungsförderung
Sprache und Kommunikation sind ein bedeutsames Handlungsinstrument und wesentliches Merkmal menschlicher Interaktion. Hierbei spielt die Bewegung im Erwerb von sprachlichen Kompetenzen eine zentrale Rolle. Psychomotorisch orientierte Sprachbildung und Sprachförderung kann diesen Prozess alltagsbezogen umsetzen, da sie von der Körperlichkeit und Bewegungsmotivation des Kindes ausgeht. Das Kind nimmt über Bewegung und Ausdruck seine Welt wahr, schafft über Bewegungs- und Sportangebote Brücken zu sozialen Bezügen und lernt förderliche Interaktionsmodelle.
Ziele des Projektes
- Im Modellprojekt Sport- und Sprache werden Kinder und ihre Familie darin unterstützt, über den Zugang der Bewegung ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern und damit die Integration in soziale Kontexte sowie den Zugang zu gleichen Bildungschancen zu ermöglichen.
- Zeitgleich wird in Zusammenarbeit mit KiTas, Grundschulen und Vereinen ein Bildungsnetzwerk gegründet. Die teilnehmenden pädagogischen Fachkräfte und Vereinsfunktionär*innen, treffen sich regelmäßig zu Runden Tischen, bei denen sie neben fachlichem Input zum Thema auch ein Austausch zur Koordinierung der Angebote vor Ort erwartet.
Die Angebote zur psychomotorischen Sprach- und Bewegungsförderung werden in Sportvereinen umgesetzt, die bei der Sportjugend Hessen dazu individuelle Beratung und finanzielle Förderung für die Angebote beantragen können.
Für die Umsetzung der Angebote in den Vereinen werden Personen mit Basis der ÜL-C oder grundlegender psychomotorischer Qualifikation (Physiotherapeut*innen, Sporttherapeut*innen, Mototherapeut*innen, …) weitergebildet.
In der Weiterbildung von 3 Modulen mit insgesamt 60 Lehreinheiten erwerben Sie folgende Kompetenzen:
- Wissen um die Bedeutung von Bewegung auf Kommunikations- und Spracherwerbsprozesse im Aufbau des Sprach-und Zweitspracherwerbs
- Umsetzung von Angeboten zur Förderung dialogischer psychomotorischer Situationen als Medium der Sprachförderung
- Bedeutung des Netzwerkes (Eltern/Bildungsinstitution) in die integrative Sprachförderung
- Wissen um die eigenen Sprachmodelle und deren Bedeutung für die Begleitung
Hier geht es zur Anmeldung (Forms Link).
Modul 1:„Bewegung als Brücke“
Die Bedeutung der Bewegung im Sprach- und Kommunikationsprozess am 19. und 20.10.24 in Wetzlar
Das Modul setzt sich mit den Bedeutungsebenen von Bewegung und Sport für die kindliche Entwicklung, Bildung und Gesundheit auseinander. Der besondere Schwerpunkt liegt auf der kommunikativen und emotionalen Bedeutung von Bewegung. Psychomotorische Prinzipien werden in Praxissituationen erlebbar gemacht und in kleine Sprachfördereinheiten direkt in den Alltagsgebrauch transferiert.
Modul 2: „Meine Sprache - deine Sprache“
Zweitspracherwerb und kulturelle Bedeutung von Sprache am 09. und 10.11.24 in Wetzlar
Im Vordergrund stehen in diesem Modul der Zusammenhang zwischen handlungsauslösenden Bewegungssituationen und (Mutter-)Spracherwerb sowie dem Erwerb von Zweitsprache. Die nonverbalen Kompetenzen, die über Bewegung und Sport zum Ausdruck kommen, werden angesprochen und in praktische Einheiten zur integrativen Sprachförderung ausprobiert. Außerdem werden Perspektiven aufgezeigt, wie Sprache in ihrer Vielfalt in Bildungsaufträge mit einbezogen werden kann.
Modul 3: „Dialog schafft Begegnung“
Gestaltung dialogischer Bewegungsangebote im Integrationsprozess am 14. und 15.12.2024 in Wetzlar
Das Modul beleuchtet Spracherwerb und Zweitspracherwerb auf Basis leiblicher (Bewegungs-) Prozesse und stellt den Safe Place als inneren Sprachraum in den Mittelpunkt. Über gestaltete Bewegungsanlässe werden Sprachsituationen geschaffen, die Brücken herstellen können und die Bedeutung für soziale Interaktion erlebbar machen. Eine Auseinandersetzung mit dem Transfer in die Arbeit mit begleitenden Fachdiensten und Eltern wird angeregt.
Vertiefungsmodul/ Anwendungsmodul: „Brücken und Stolpersteine“ – Wie setze ich die Praxis um
Es besteht die Möglichkeit, anschließend in Intervisionsprozessen die eigenen Beobachtungen und Konsequenzen in der Praxis kritisch zu reflektieren, anzupassen und die eigenen Stärken in der Arbeit weiter herauszuarbeiten.
Die Weiterbildung schließt mit einem Zertifikat ab.