Demokratiestärkung im Sport
Die Sportjugend Hessen steht für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft. Diese grundlegenden Werte des Sports sind in unseren Satzungen, Ordnungen und Leitbildern festgeschrieben.
Wir stellen uns entschieden gegen menschenfeindliche und antidemokratische Einstellungen und Verhaltensweisen. Ausgrenzungen jeder Form haben im Sport keinen Platz! Hierzu bieten wir unseren Mitgliedsorganisationen bei Unklarheiten die volle Unterstützung.
Sport in Hessen bedeutet:
- Fairness und Respekt
- Wettkampf und Gemeinschaft
- Gesundheit und Vielfalt
Das bedeutet auch, dass…
- …Vereine ihre Werte und die allgemeinen Menschenrechte konkret in ihrer Satzung benennen können.
- …Vereine sich politisch positionieren können.
- …Vereine sich gegen diskriminierendes, antifeministisches oder rechtsextremes Verhalten stellen können.
Auf dieser Seite erfährst Du wie sich die Sportjugend Hessen für das Thema Demokratiestärkung im Sport einsetzt
Demokratiestärkung
Position, Projekte und Angebote

Haltung zeigen - Werte des Sports

Menschenrechte im Sport

DemokratieWagen

Demokratie-Ausstellung

Gedenkstättenfahrten mit Sportbezug
Haltung zeigen & Werte des Sports
Die politischen Turbulenzen in Deutschland und auf internationaler Ebene haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass alle gesellschaftlichen Organisationen zusammenhalten und Haltung zeigen. Als Teil der Zivilgesellschaft spielt der organisierte Sport hierbei eine wesentliche Rolle. Sportvereine sind Orte der Begegnung, des Miteinanders und der Alltags-Demokratie. Neben der formalen demokratischen Strukturen, wie z.B. der Jahreshauptversammlung, kommen nahezu täglich Vereinsverantwortliche sowie Mitglieder zusammen, besprechen und „verhandeln“ anstehende Situationen und treffen Entscheidungen. Hierbei bilden Haltungen und Werte die Basis für das demokratische Miteinander.
Sportvereine sind zudem Orte des Austauschs von Meinungen. Das ganze Weltgeschehen kann im Vereinsheim, auf dem Hin- oder Rückweg zum bzw. vom Sport oder in der Umkleidekabine „verhandelt“ werden. Hier kommen unterschiedlichste Menschen und ggf. auch sehr voneinander abweichende persönliche Deutungen von gesellschaftlichen Prozessen zusammen. In den Gesprächen kann es zu diskriminierenden Situationen bzw. im weiteren Sinne Konflikten kommen, wenn die Werte des Sports missachtet werden. Und diese (möglichen) Konflikte gilt es so zu moderieren, dass sich alle Menschen in ihrem Verein wohl und wertgeschätzt fühlen.
Ein Mensch fühlt sich in der Regel wohl, wenn er gehört und ernst genommen wird und er an etwas gleichberechtigt mit anderen teilhaben kann. Er fühlt sich nicht wohl, wenn er diskriminiert, abgewertet oder ausgeschlossen wird. Im Wort „abgewertet“ steckt das Wort „Wert“ und damit der Umgang mit den „Werten des Sports“, wie zum Beispiel Fairness und Respekt.
Grundlagen für unsere gemeinsamen Werte des Sports bilden unser Grundgesetz sowie die Kinder- und Menschenrechte:
Grundgesetz
Art.1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft […]
Art. 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
Im Grundgesetz wird Bezug genommen auf die Menschenwürde und die unveräußerlichen Menschenrechte. Die Werte des Sports basieren auf diesen Grundlagen, sind keine „Meinungen“ und damit auch nicht verhandelbar. Aber da Menschen z.B. unter „Respekt und Fairness“ unterschiedliche Dinge verstehen, ist es sinnvoll Werte in einem Sportverein oder -Verband gemeinsam zu reflektieren und zu vereinbaren, damit sie handlungsleitend sind und gemeinsam Haltung gezeigt werden kann!
Menschenrechte im Sport
Menschenrechte im Sport bilden den Bezugsrahmen für die Werte des Sports wie z.B. Respekt, Gleichberechtigung und Fairness. Sie stellen sicher, dass jeder Mensch, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Identität oder Religion die gleichen Chancen im Sport hat. Sportler*innen haben das Recht, ihren Sport ohne Angst vor Verfolgung oder Benachteiligung auszuüben. Menschenrechte stellen zudem sicher, dass der Zugang zu Sportmöglichkeiten für alle Menschen zugänglich ist - unabhängig von ihrem sozialen oder wirtschaftlichen Status. Werden Sportler*innen zum Beispiel durch Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihres Körpergewichts verletzt, oder wird ihnen der Zugang zu Sporträumen versagt, bieten die Menschenrechte einen Bezugsrahmen für mögliche Maßnahmen bzw. Sanktionen. Neben der Sportjugend Hessen und dem lsbh setzen sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bzw. das Internationale Olympische Komitee (IOC) dafür ein, dass Menschenrechte im Sport respektiert und eingehalten werden. Verletzungen von Menschenrechten im Sport, wie Zwangsarbeit oder Ausbeutung, werden weltweit zunehmend bekämpft. Insgesamt funktioniert eine liberale Demokratie nur, wenn die Einhaltung von Menschenrechten – auch im Sport – sichergestellt wird.
Verschiedene Sportorganisationen wie der DOSB oder der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben nach Durchführung von Risikoanalysen jeweils eine Menschenrechts-Policy erarbeitet, in denen Beschwerdemechanismen sowie die konkreten Handlungsfelder, wie z.B. Interpersonale Gewalt, näher beschrieben werden. Die Sportjugend Hessen arbeitet grundsätzlich Kinder- und Menschenrechtsorientiert und hat dies auch in ihrer Jugendordnung festgeschrieben:
§ 3 Zweck und Grundsätze
(…)
(2) Die Sportjugend Hessen ist parteipolitisch neutral. Sie bekennt sich zu den Grundsätzen der Kinder- und Menschenrechte, zu der Freiheit des Gewissens und der Freiheit im Rahmen einer demokratischen Gemeinschaft. Die Sportjugend Hessen wendet sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie gegen antidemokratische, nationalistische und antisemitische Tendenzen. Sie wirkt allen auftretenden Diskriminierungen und Benachteiligungen von Menschen, insbesondere wegen ihrer Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit, sexuellen Identität, Religion, Geschlecht, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder Behinderung entgegen. Die Sportjugend Hessen verurteilt jegliche Belästigung und Gewalt, unabhängig davon, ob sie sexualisierter, körperlicher oder psychischer Art ist.
In den verschiedenen Projekten der Sportjugend Hessen zur Demokratiestärkung werden die Kinder- und Menschenrechte in Bildungs- und Beratungsangeboten explizit thematisiert.
Gedenkstättenfahrten mit Sportbezug
Die Sportjugend Hessen bietet für ihre Mitgliedsverbände und -vereine:
- Beratung zur eigenen Umsetzung von Gedenkstättenfahrten
- Beratung zu Programm mit Sportfokus
- pädagogische Begleitung
- nach Haushaltslage: Eigene finanzielle Förderung
- Hilfestellung bei der Beantragung von weiteren Fördergeldern
- weitere Angebote zu historischem Lernen im Sport in Hessen
Ansprechpersonen zu jugendpolitische Themen
Angelika Ribler
Referatsleiterin Jugend- und Sportpolitik
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
Alexandra Faulhaber
Referentin Jugend- und Sportpolitik
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
Nico Mikulic
Referent Jugend- und Sportpolitik
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
Emil Ludwig
Referent Jugend- und Sportpolitik
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
Heike Priess
Teamassistenz
60528 Frankfurt am Main
Deutschland